Pelletierer und Granulator – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Wenn Sie im Internet nach Informationen über Biomassebrennstoffe und insbesondere über die für ihre Herstellung erforderlichen Anlagen suchen, werden Sie zweifellos auf zwei wiederkehrende Begriffe stoßen: Pelletierer und Granulator. In einigen Fällen werden sie synonym verwendet, um ein und dasselbe Gerät zu beschreiben, während sie sich in anderen Zusammenhängen auf verschiedene Arten von Maschinen beziehen. Manchmal werden sie sogar in Form der Wortkombination "Pelletierer/Granulierer" verwendet.
Es ist nicht schwer, sich in dieser verwirrenden Terminologie zu verirren.
Was also ist der Unterschied zwischen einem Pelletierer und einem Granulator? Was sind ihre Anwendungen? Das wollen wir herausfinden.
Pelletierer und Granulierer - Pelletpressen
Sowohl ein Pelletierer als auch ein Granulator sind so genannte Biomasse-Pelletpressen.
Diese Geräte dienen der Umwandlung von Biomasse, d. h. von Abfallstoffen natürlichen Ursprungs, in gleichmäßig große Pellets von einheitlicher Konsistenz.
Die Funktionsweise einer Pelletpresse beruht auf dem Zusammenspiel mehrerer Mechanismen. Diese sind:
Der Antriebsmotor
Der Motor liefert die Energie für den Betrieb der Pelletpresse, meist in der elektrischen Ausführung, es gibt aber auch Verbrennungsmodelle.
Zerkleinerer
Der Zerkleinerer zerkleinert das Rohmaterial mit Hilfe von schnell rotierenden Messern und bereitet es für die weitere Verarbeitung vor.
HINWEIS: Der Schredder zerkleinert die zugeführte Biomasse genau, aber das Rohmaterial sollte bereits vor der Zuführung in die Presse vorzerkleinert werden, z. B. mit einem Häcksler. Der Anteil des zugeführten Rohmaterials sollte nicht größer sein als der Durchmesser der Matrizenöffnungen.
Walzen oder Rollen
Rotierende Walzen bewegen die Biomasse durch die Matrize, formen sie zu Pellets und sorgen für die richtige Dichte der Pellets. Je nach dem Mechanismus, der die Rotation der Walzen antreibt, gibt es einachsige Modelle mit zwei, drei oder vier Kufen. Je größer die Anzahl der Kufen, desto höher ist die Kapazität der Maschine.
Matrize
Die Matrize ist eine Metallplatte mit Löchern, durch die die Biomasse gepresst wird, so dass Pellets mit einem bestimmten Durchmesser entstehen. Dieses Element ist für die endgültige Form der Pellets verantwortlich.
WICHTIG: Die Art der Matrize ist das Unterscheidungsmerkmal zwischen Pelletpressen und Pelletierern. Lesen Sie mehr darüber.
Granulator und Pelletpresse - Unterschiede
Nachdem wir nun festgestellt haben, dass es sich bei einem Pelletierer und einem Granulator um Maschinen mit einem identischen Funktionsprinzip handelt, was veranlasst uns, sie in zwei verschiedene Kategorien zu unterteilen?
Die Hauptunterschiede sind:
- Anwendung
Pelletieranlagen sind Maschinen zur Herstellung hochwertiger Biomassebrennstoffe - Pellets.
Das am häufigsten verwendete Material zur Herstellung von Pellets sind Holzwerkstoffe wie Hackschnitzel, Holzspäne oder Holzstoff.
Definitionsgemäß ist ein Granulator eine landwirtschaftliche Maschine, die landwirtschaftliche Materialien verarbeitet, um granuliertes Futter für die Viehzucht herzustellen. In Bezug auf diese Funktion ist ein Granulator hauptsächlich für die Verarbeitung von essbarem Rohmaterial durch Tiere, z. B. Getreidespelzen, ausgelegt. Aus diesem Grund wird er manchmal auch als "Futterpelletierer" bezeichnet. In der Landwirtschaft können Granulatoren auch zur Herstellung von granuliertem Dünger verwendet werden.
Es sei darauf hingewiesen, dass das von Granulatoren verarbeitete Rohmaterial im Allgemeinen weicher ist und die Pellets aus einem Granulator aufgrund der Anwendung eine geringere Qualität (Homogenität, Dichte) aufweisen können als ein spezieller Brennstoff wie Pellets - das Produkt eines Pelletierers.
Folglich sind Schneidmühlen, die nur für die Verarbeitung von Agrarrohstoffen konzipiert sind (d. h. Modelle, die nicht als beides fungieren), möglicherweise weniger genau und robust.
Der Grund dafür ist, dass die Fehlermarge bei der Herstellung von Futter- oder Düngemitteln größer ist.
- Matrizendicke
Der wichtigste konstruktive Unterschied zwischen den besprochenen Biomassepressentypen ist die Matrizenstärke. Als Faustregel für die Wahl der Matrizendicke für die zu verarbeitende Biomasse gilt: Je weicher das Rohmaterial, desto dicker die Matrize. Daraus folgt, dass ein Pelletierer mit einer DICKEREN Matrize ausgestattet sein sollte als ein Futtermittelpelletierer, da Holzwerkstoffe eine größere Härte aufweisen als Agrarrohstoffe.
Obwohl diese Regel auf den ersten Blick unlogisch erscheinen mag, hat sie eine funktionelle Rechtfertigung. Denn härteres Material neigt eher dazu, in der Matrize zu verstopfen. Bei dickeren Matrizen könnten sich Holzspäne in tiefen Löchern ansammeln und den Extrusionsprozess behindern. Weicheres Material neigt weniger dazu, die Löcher der Matrize zu verstopfen.
Daher sind die Matrizen für die Futtermittelextrusion dicker als die für die Pelletierung von Holzspänen.
Für Dinkelspelzen beispielsweise beträgt die Dicke 50 mm, für Stroh 45 mm und für Kiefernspäne wird eine Düsendicke von etwa 33 mm empfohlen.
Für härtere Hölzer ist die entsprechende Matrizenstärke proportional geringer.
WICHTIG: Bei vielen Modellen von Pelletpressen ist die Matrize ein austauschbares Teil. Einige Hersteller beraten den Käufer vor dem Verkauf der Pelletierpresse über die Stärke der eingebauten Matrize. Daher gibt es auf dem Markt auch Mehrzweckpelletierpressen.
Jeder Pelletierer ist ein Granulator - nicht jeder Granulator ist ein Pelletierer
Es ist nicht schwer, im Internet auf Pelletierpressen/Granulatoren zu stoßen, die die Funktionen beider Geräte in sich vereinen. Auch in unserem Sortiment können die meisten Pelletierer als Granulierer für Futter- oder Düngemittel dienen (wie dieses Modell). Aus praktischer Sicht ist dies die beste Lösung, denn durch die Konstruktion einer Maschine für die technisch anspruchsvollere Herstellung von Pellets werden die Anforderungen des Agrogranulatpressens sozusagen nebenbei erfüllt.
Pelletiermaschinen, die für die Herstellung von Brennstoff aus verschiedenen Holzarten konzipiert sind, sind per Definition mit der Möglichkeit ausgestattet, die Matrize zu wechseln. In den meisten Fällen spricht nichts dagegen, sie durch eine zu ersetzen, die Futter- oder Düngemittelpellets formen kann.
Um diese verworrene Gesetzmäßigkeit zusammenzufassen: Jede Art von Pellet ist ein Pellet. Wie wir jedoch bereits festgestellt haben, gibt es viele Arten von Pellets und definitiv ist nicht jedes Pellet ein Pellet. Daraus folgt direkt, dass JEDER Pelletierer eine Art von Pelletierer ist und erfolgreich als Futterpelletierer fungieren kann, aber NICHT JEDER Futterpelletierer ist (aus technischen Gründen) auch ein Pelletierer.
Kurz und gut:
Ein Pelletierer ist die vielseitigste Maschine in der Kategorie der Biomasse-Pelletierpressen und kann für eine Vielzahl von Zwecken eingesetzt werden, sowohl in der Industrie als auch in der Landwirtschaft.





